Cryptococcus spp.

Cryptococcus spp. (Basidiomycota, Tremellales): Cryptococcus spp. sind Hefen, die vor allem im Kot von Vögeln, in Früchten und an der Rinde mancher Bäume vorkommen. Hauptübertragungsweg ist über die Lunge. Hauptrisikofaktoren sind Immundefizienz, v.a. bei HIV; Organtransplantation, Kortikosteroidtherapie oder Schwangerschaft. Infektionen ohne Grunderkrankungen sich ebenfalls möglich. Disseminiert der Erreger, können diverse Organe betroffen sein (z.B. Augen, Haut), wobei eine Meningoenzephalitis sehr häufig beobachtet wird. Im Menschen sind die Hefen bekapselt und der Pilz kann Pseudohyphen und Hyphen bilden. Der Nachweis erfolgt vorwiegend durch direkte Mikroskopie, Histologie, Kultur oder über spezifische Antigene aus Liquor, Blut und Urin. Ein Nachweis von β-Glucan ist nicht möglich, da es nicht Bestandteil der Zellwand ist. Infektionen werden häufig durch die beiden Arten C. neoformans (mit den beiden Varietäten grubii und neoformans) und C. gattii ausgelöst, seltener durch andere Arten (z.B. C. albidus, C. laurentii, C. adeliensis, C. curvatus, C. uniguttulatus, C. adeliensis und C. flavescens). Kryptokokkosen durch C. neoformans finden sich überwiegend bei immunsupprimierten Patienten und gehört zu den HIV-definierenden Erkrankungen, wohingegen C. gattii bei immunkompetenten Menschen überwiegt. C. neoformans tritt weltweit auf, C. gattii hingegen ist überwiegend endemisch für die Tropen und Subtropen. C. gattii kommt zudem nicht in Vogelkot vor. Die selten auftretenden Arten können nicht über die spezifschen Antigene nachgewiesen werden. Für die Cryptococcose existiert ein eigenes Konsiliarlabor am Robert-Koch-Institut.

Referenzen

Arendrup MC, Boekhout T, Akova M, et al. (2014). ESCMID and ECMM joint clinical guidelines for the diagnosis and management of rare invasive yeast infections. Clinical Microbiology and Infection 20(S3): 76-98.

Negroni R (2012). Cryptococccosis. Clinics in Dermatology 30: 599-609. (Review)

 

Scedosporium spp.

Scedosporium spp. (Ascomycota, Microascales): Arten dieser Gruppe sind umwelt-assoziiert und finden sich überwiegend in verschmutztem Wasser, Ackerboden, Kompost und dem Dung von Kühen und Hühnern. Infektionen können sowohl immundefiziente als auch immunkompetente Menschen treffen. Infektionen werden überwiegend durch S. boydii, S. apiosperma, S. aurantiacum und S.prolificans ausgelöst. Invasive Infektionen involvieren häufig das zentrale Nervensystem, aber auch die Lunge, Nebenhöhlen und die Haut. Zur Diagnostik können die direkte Mikroskopie, Kultur und Histologie mit anderen Methoden wie molekular-basierenden Analysen oder Massenspektrometrie kombiniert werden. Für die Scedosporiose existiert ein eigenes Konsiliarlabor am Robert-Koch-Institut.

Referenz

Tortorano AM, Richardson M, Roilides E, et al. (2014). ESCMID and ECMM joint guidelines on diagnosis and management of hyalohyphomycosis: Fusarium spp., Scedosporium spp. and others.Clinical Microbiology and Infection 20(S3): 27-46.