Die Organismen

Arten der Gattung Aspergillus (Ascomycota, Eurotiales) kommen überall in der Umwelt vor, z.B. in Boden, Luft, biologischen Abfällen, aber auch Nahrungsmitteln. Die Verbreitung von Aspergillus erfolgt vorwiegend durch die extrem hohe Anzahl leicht durch die Luft zu verbreitender Sporen. Schätzungen gehen davon aus, dass ein normaler Mensch dutzende bis hunderte Aspergillus-Sporen pro Tag einatmet. Die meisten der über 350 Arten sind für den Menschen allerdings vollkommen harmlos und nur wenige Arten können bei gegebener Prädisposition zu einer Infektion führen. Die häufigsten und bekanntesten Arten sind Aspergillus fumigatus, A. flavus, A. niger, A. terreus und A. nidulans; wobei A. fumigatus auch zu den gefährlichsten gehört. Aspergillus Arten gehören mit zu den vorherrschenden Erregern invasiver Mykosen.

Aspergillus fumigatus, Myzel und Konidienträger

Die Pathogenese

Die invasive Aspergillose manifestiert sich am häufigsten in den Atemwegen und den Nebenhöhlen. Von hier kann Aspergillus über die Blutbahn u.a. ins Gehirn, die Leber, Nieren, Haut und Darm disseminieren. Invasive Aspergillosen treten fast ausschließlich bei Patienten mit einem geschwächten oder unterdrücktem Immunsystem auf, z.B.: bei Empfängern von allogenen Stammzell- oder Organtransplantaten, bei Patienten mit Lungenerkrankungen, oder unter Therapie mit Kortikosteroiden. Häufig finden sich in einer invasiven Aspergillose Aspergillus fumigatus, A. flavus, A. terreus oder A. niger. Andere Arten wie z.B. A. clavatus, A. fisheri, A.sydowii, A. ustus oder A. wentii finden sich eher selten.

Die Diagnostik

Aufgrund der anfänglich häufig unspezifischen Symptomatik ist der rechtzeitige und spezifische Nachweis einer invasiven Mykose durch Aspergillus oft problematisch. Einen ersten, wenn auch unspezifischen Hinweis geben hier bildgebende Verfahren (CT, MRT), der histopathologische Nachweis oder der Nachweis von Galactomannan im Serum oder Bronchoalveolar Lavage. Ein Nachweis von Aspergillus aus Blutkulturen ist in der Regel erfolglos. Der direkte und spezifische Nachweis von Aspergillus kann durch die Mikroskopie oder die molekulare Analyse biologischer Proben erfolgen. Resistenztestungen und Speziesdifferenzierung sind möglich. Neben der morphologischen und molekular-basierenden Speziesbestimmung kann auch eine Differenzierung über Massenspektrometrie erfolgen. Je nach verfügbarem Patientenmaterial kann der molekulare Nachweis nicht zwischen einer harmlosen Kolonisation und einer gefährlichen Infektion differenzieren.

Referenzen

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